Dachbegrünung

Hausbegrünung: Dächer und Fassaden grün gestalten

Ein grünes Dach oder eine begrünte Fassade kann einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und zur Verbesserung des Raumklimas leisten. Wir klären Sie umfangreichdarüber auf, wie Sie Ihr Haus mit einer Dach- oder Fassadenbegrünung nachhaltig gestalten können, welche Pflanzen sich dafür eignen und welche Vor- und Nachteile eine Dachbegrünung mit sich bringt.

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Arten von Grünen Dächern

Grüne Dächer lassen sich grundsätzlich in zwei Hauptkategorien unterteilen:

1. Extensive Dachbegrünung

Die extensive Dachbegrünung zeichnet sich durch einen geringen Bodenaufbau von mindestens acht Zentimetern aus und ist nicht begehbar. Sie eignet sich besonders für Garagen, Carports, Gartenschuppen oder Mülltonnen-Häuschen. Der Pflegeaufwand ist gering und die Bauweise leicht. Eine Bewässerungsanlage ist in der Regel nicht erforderlich. Extensive Dachbegrünungen sind auch für die solartechnische Nutzung geeignet.

2. Intensive Dachbegrünung

Bei der intensiven Dachbegrünung ist ein Bodenaufbau von mindestens 30 Zentimetern erforderlich. Darauf können begehbare Wiesen, Sträucher und Bäume gepflanzt sowie Gemüsebeete angelegt werden. Intensive Dachbegrünungen erfordern in der Regel Pflege und künstliche Bewässerung. Die Statik der Dachkonstruktion sollte aufgrund des höheren Flächengewichts geprüft werden.

Pflanzen für die Dachbegrünung

Bei der Auswahl der Pflanzen für eine Dachbegrünung sollten Sie auf pflegeleichte und anpassungsfähige Arten zurückgreifen, die mit den Standortbedingungen zurechtkommen. Für extensive Dachbegrünungen eignen sich beispielsweise:

  • Sedum: Sedum-Arten sind sukkulente Pflanzen, die sehr robust und anspruchslos sind. Sie benötigen wenig Wasser und können auf fast jedem Untergrund wachsen.
  • Gräser: Gräser sind pflegeleicht und anpassungsfähig. Sie benötigen wenig Wasser und können auf fast jedem Untergrund wachsen.
  • Moose: Moose sind robuste Pflanzen, die wenig Pflege benötigen. Sie können auf fast jedem Untergrund wachsen und benötigen nur wenig Wasser.
  • Sukkulenten: Sukkulente Pflanzen sind pflegeleicht und anspruchslos. Sie benötigen wenig Wasser und können auf fast jedem Untergrund wachsen.

Für intensive Dachbegrünungen können zusätzlich Stauden, Sträucher und kleinwüchsige Gehölze gepflanzt werden.

Begrünte Fassaden

Eine weitere Möglichkeit, um Häuser zu begrünen, ist die Begrünung von Fassaden. Dabei können verschiedene Kletterpflanzen wie Efeu, Wilder Wein oder Kletterrosen verwendet werden. Diese Pflanzen tragen zur Verbesserung des Raumklimas und zur Schaffung von Lebensraum für Insekten und Vögel bei. Es ist wichtig, auf eine geeignete Befestigung der Pflanzen an der Fassade zu achten, um Schäden am Gebäude zu vermeiden.

Vorteile von Grünen Dächern und Fassaden

Grüne Dächer und Fassaden bieten zahlreiche Vorteile:

1. Verbesserung der Energieeffizienz

Die Begrünung von Dächern und Fassaden kann dazu beitragen, die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern, indem sie Wärme im Sommer reflektiert und im Winter isoliert. Dadurch lassen sich Energiekosten für Klimatisierung und Heizung reduzieren.

2. Verbesserung des Raumklimas

Begrünte Gebäude können das Raumklima verbessern, indem sie Feuchtigkeit in die Luft abgeben und Schadstoffe aus der Luft filtern. Dies trägt zum Wohlbefinden der Bewohner bei. Ideale Raumkima kann zusätzlich noch durch luftreinigende Pflanzen in Innenräumen erreicht werden.

3. Schaffung von Lebensraum für Tiere und Pflanzen

Gründächer und begrünte Fassaden bieten wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen in städtischen Gebieten und tragen damit zum Natur- und Artenschutz bei.

4. Regenwassermanagement

Grüne Dächer können bis zu 90 % des Regenwassers speichern und dieses erst nach und nach durch Verdunstung an die Umgebung abgeben. Bei starken Regenfällen wird so die städtische Kanalisation entlastet.

5. Langlebigkeit der Dachkonstruktion

Begrünte Dächer schützen die Dachkonstruktion vor Witterungseinflüssen und verlängern dadurch deren Lebensdauer.

6. Verbesserung der Lebensqualität

Grüne Dächer und Fassaden können die Lebensqualität der Bewohner verbessern, indem sie Möglichkeiten zur Erholung und Entspannung in der Natur bieten.

7. Schadstoffabbau und Luftreinhaltung

Die Pflanzen auf grünen Dächern und Fassaden können zur Reinigung und Filterung des Regenwassers beitragen sowie Schadstoffe aus der Luft abbauen.

8. CO2-Reduktion

Begrünte Dachflächen tragen zur Reduktion des CO2-Anteils in der Luft und damit zur Minderung der Klimaerwärmung bei. Es wird geschätzt, dass 1 m² extensives Gründach jährlich bis zu 1,2 kg CO2 absorbieren kann.

Nachteile und Herausforderungen bei der Hausbegrünung

Trotz der zahlreichen Vorteile gibt es auch einige Herausforderungen und Nachteile bei der Begrünung von Häusern:

1. Kosten

Die Begrünung von Häusern kann mit Kosten verbunden sein, zum Beispiel für die Anschaffung und Pflege von Pflanzen, für die Installation von Bewässerungssystemen oder für die Beauftragung von Fachleuten.

2. Pflegeaufwand

Begrünte Häuser erfordern regelmäßige Pflege, wie zum Beispiel das Gießen und Düngen der Pflanzen. Dies kann für den Bewohner oder den Eigentümer des Gebäudes mit zusätzlichem Arbeitsaufwand verbunden sein.

3. Beeinträchtigung der Bausubstanz

Die Begrünung von Häusern kann die Bausubstanz beeinträchtigen, zum Beispiel wenn das Gewicht der Pflanzen und Erde die Dächer oder Fassaden beschädigen. Es ist wichtig, sorgfältig zu prüfen, ob ein Gebäude für die Begrünung geeignet ist und gegebenenfalls stabilere Baumaterialien oder tragfähigere Konstruktionen zu verwenden.

4. Beeinträchtigung des Aussehens

Die Begrünung von Häusern kann das Aussehen des Gebäudes beeinträchtigen, zum Beispiel wenn Pflanzen auf Dächern oder Fassaden unansehnlich werden.

Fazit

Die Begrünung von Dächern und Fassaden bietet zahlreiche Vorteile für Umwelt, Klima und Lebensqualität. Mit der richtigen Planung, Auswahl der Pflanzen und regelmäßiger Pflege können grüne Dächer und Fassaden einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Gestaltung von Gebäuden leisten.