Dämmstoffe sind ein wesentlicher Bestandteil jedes Gebäudes und haben einen großen Einfluss auf die Energieeffizienz, den Wärmeschutz und das Raumklima. In diesem Artikel erhalten Sie einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Dämmstoffe, deren Eigenschaften, Anwendungsbereiche und Vor- und Nachteile. Zudem wird ein besonderes Augenmerk auf den Vergleich von ökologischen und konventionellen Dämmstoffen gelegt.
Grundlagen der Dämmung
Die Dämmung eines Gebäudes dient dazu, den Energieverlust zu reduzieren und so die Energieeffizienz zu erhöhen. Dabei gibt es unterschiedliche Bereiche, in denen Dämmstoffe zum Einsatz kommen können:
- Dachdämmung
- Fassadendämmung
- Innendämmung
- Bodendämmung
- Trittschalldämmung
Jeder dieser Bereiche hat spezifische Anforderungen an die verwendeten Dämmstoffe und die Art der Dämmung. Im Folgenden werden die verschiedenen Dämmstoffe und deren Anwendungsbereiche näher erläutert.
Dachdämmung
Die Dachdämmung ist ein wichtiger Bereich, da hier ein großer Teil der Wärmeverluste entsteht. Rund 30 Prozent des gesamten Wärmeverlusts eines Gebäudes entfallen auf das Dach. Es gibt verschiedene Methoden der Dachdämmung:
- Untersparrendämmung
- Zwischensparrendämmung
- Aufsparrendämmung
- Dachbodendämmung
Fassadendämmung
Neben dem Dach ist die Fassade ein weiterer großer Bereich, in dem Wärmeverluste entstehen können. Eine gut gedämmte Fassade trägt daher maßgeblich zur Energieeffizienz eines Gebäudes bei. Die Fassadendämmung kann sowohl von außen als auch von innen erfolgen, wobei die äußere Dämmung in der Regel effektiver ist.
Innendämmung
Die Innendämmung kommt vor allem bei Altbauten zum Einsatz, bei denen eine nachträgliche Außendämmung nicht möglich oder zu aufwendig ist. Die Innendämmung erfolgt meist mit Platten oder Matten aus verschiedenen Dämmstoffen, die direkt an den Innenwänden angebracht werden.
Bodendämmung
Die Bodendämmung dient dazu, Wärmeverluste über den Fußboden zu reduzieren und so die Energieeffizienz zu erhöhen. Sie kann sowohl bei Neubauten als auch bei der Sanierung von Altbauten zum Einsatz kommen.
Trittschalldämmung
Neben der Wärmedämmung spielt auch der Schallschutz eine wichtige Rolle. Die Trittschalldämmung dient dazu, den Schall, der durch das Begehen von Fußböden entsteht, zu reduzieren und so den Lärmpegel in den darunterliegenden Räumen zu senken.
Ökologische vs. konventionelle Dämmstoffe
Im Folgenden werden die verschiedenen Dämmstoffe, ihre Eigenschaften und Anwendungsbereiche sowie die Vor- und Nachteile von ökologischen und konventionellen Dämmstoffen vorgestellt.
Ökologische Dämmstoffe
Ökologische Dämmstoffe zeichnen sich durch ihre Umweltfreundlichkeit und ihre Nachhaltigkeit aus. Sie bestehen aus natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen und sind in der Regel kompostierbar. Zu den ökologischen Dämmstoffen zählen unter anderem:
- Schafwolle
- Hanf
- Holzfaser
- Jute
- Zellulose
Schafwolle
Vorteile:
- Gute Schallabsorptionseigenschaften
- Feuchtigkeitsregulierend
- Baut Schadstoffe ab
- Wohngefühl
Nachteile:
- Anfällig für Schädlingsbefall
Häufige Anwendungsbereiche:
- Zwischensparrendämmung
- Untersparrendämmung
- Oberste Geschossdecke
Wärmeleitfähigkeit (W/qmK):
- 0,035 bis 0,045
Hanf
Vorteile:
- Kompostierbar
- Feuchtigkeitsausgleichend
- Für Allergiker geeignet
- Wohngefühl
Nachteile:
- Eingeschränkter Brandschutz
Häufige Anwendungsbereiche:
- Zwischensparrendämmung
- Untersparrendämmung
- Oberste Geschossdecke
Wärmeleitfähigkeit (W/qmK):
- 0,040
Holzfaser
Vorteile:
- Diffusionsoffen
- Kompostierbar
Nachteile:
- Normal entflammbar (B2)
Häufige Anwendungsbereiche:
- Aufsparrendämmung
- Oberste Geschossdecke
Wärmeleitfähigkeit (W/qmK):
- 0,040 bis 0,083
Jute
Vorteile:
- Gute Wärmedämmung
- Guter Hitzeschutz
Nachteile:
- Bewohnbar durch Nagetiere
Häufige Anwendungsbereiche:
- Untersparrendämmung
- Zwischensparrendämmung
- Oberste Geschossdecke
Wärmeleitfähigkeit (W/qmK):
- 0,038 bis 0,040
Zellulose
Vorteile:
- Geringer Energiebedarf bei der Herstellung
Nachteile:
- Hohe Feinstaubbelastung bei Verarbeitung
- Nicht kompostierbar
- Anfällig für Fäulnis
Häufige Anwendungsbereiche:
- Zwischensparrendämmung
- Untersparrendämmung
Wärmeleitfähigkeit (W/qmK):
- 0,042
Konventionelle Dämmstoffe
Konventionelle Dämmstoffe bestehen aus künstlich hergestellten Materialien und sind nicht nur meist nicht kompostierbar, sondern häufig nur als Sondermüll entsorgbar. Sie zeichnen sich jedoch oft durch eine gute Dämmwirkung und geringe Kosten aus. Zu den konventionellen Dämmstoffen zählen unter anderem:
- Glaswolle
- Polystyrol
- PU-Hartschaum
- Steinwolle
Glaswolle
Vorteile:
- Gute Dämmeigenschaft
- Gute Brandschutzeigenschaften
Nachteile:
- Hoher Energieaufwand bei der Herstellung
Häufige Anwendungsbereiche:
- Zwischensparrendämmung
- Untersparrendämmung
- Oberste Geschossdecke
Wärmeleitfähigkeit (W/qmK):
- 0,032 bis 0,040
Polystyrol
Vorteile:
- Einfach zu verarbeiten
- Feuchtebeständig
Nachteile:
- Hoher Energieaufwand bei der Herstellung
- Relativ diffusionsdicht
Häufige Anwendungsbereiche:
- Oberste Geschossdecke
Wärmeleitfähigkeit (W/qmK):
- 0,032 bis 0,035
PU-Hartschaum
Vorteile:
- Druckfest, formstabil und leicht
- Wasserabweisend
Nachteile:
- Hoher Energieaufwand bei der Herstellung
Häufige Anwendungsbereiche:
- Aufsparrendämmung
- Untersparrendämmung
- Oberste Geschossdecke
Wärmeleitfähigkeit (W/qmK):
- 0,032 bis 0,045
Steinwolle
Vorteile:
- Leichte Verarbeitung
- Preisgünstig
- Schwer zu entzünden
Nachteile:
- Nicht kompostierbar
- Kann Mund- und Schleimhäute reizen
Häufige Anwendungsbereiche:
- Zwischensparrendämmung
- Untersparrendämmung
- Oberste Geschossdecke
Wärmeleitfähigkeit (W/qmK):
- 0,035 bis 0,048
Fazit
Sowohl ökologische als auch konventionelle Dämmstoffe haben ihre Vor- und Nachteile. Bei der Auswahl des richtigen Dämmstoffs kommt es daher auf die individuellen Anforderungen und Prioritäten an. Während ökologische Dämmstoffe vor allem durch ihre Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit punkten, sind konventionelle Dämmstoffe oft preisgünstiger und weisen eine gute Dämmwirkung auf. Letztendlich sollte die Entscheidung für einen Dämmstoff auf einer sorgfältigen Abwägung der verschiedenen Kriterien basieren.