Der Raum unter dem Dach wird traditionell eher extensiv genutzt. Besonders bei älteren Häusern fehlt daher die Dämmung im Dachboden ganz, oder sie ist nicht sehr effektiv. Dieser Punkt erlangt spätestens dann Bedeutung, wenn ein Dachausbau ansteht, der die nutzbare Fläche des Hauses vergrößert. Aber auch der Wunsch, bei stetig steigenden Energiepreisen die Heizkosten zu senken, lenkt den Blick unter das Dach. Was ist bei der Dämmung des Dachbodens zu beachten?
Grundlegender Aufbau eines typischen Dachs
Ein ungedämmtes Dach unterteilt sich in das Tragwerk und die Eindeckung aus Dachziegeln. Das Tragwerk besteht üblicherweise aus Holz, mit einer Reihe von paarweise dreieckig zusammengestellten Dachsparren. Je nach Dachkonstruktion, stützt ein längs laufenden Balken die Sparren am oberen Ende, oder sie stehen frei. Die Sparren halten die Lattung und diese wiederum die Dachpfannen. Verbreitete Abweichungen und Varianten dieser Grundkonstruktion sind für die folgenden Betrachtungen ohne Bedeutung.
Grundlagen der Isolierung und Wärmedämmung im Dachbereich
Die skizzierte Standard-Dachkonstruktion ist relativ offen. Das heißt, sie bietet keinen hundertprozentigen Schutz vor Wind und Wasser. Eine über das ganze Dach gespannte Folie, zwischen Sparren und Lattung angebracht, dichtet ein modernes Dach vollständig ab. Das ist besonders wichtig für die Dämmung im Dachboden. Materialien für die Wärmedämmung verlieren durch Feuchtigkeit im Allgemeinen schnell ihre Wirkung. Diese entsteht meist durch im Dämmmaterial eingeschlossene Luft, die einen sehr geringen Wärmeleitwert hat. Wasser, das Wärme sehr gut leitet, verdrängt diese Luft und nimmt der Wärmedämmung ihre Wirkung.
Der Aufbau einer Dämmung unter dem Dachboden
Die übliche Methode der Dämmung des Dachbodens füllt den Raum zwischen der Dachsparren mit Dämmmaterial. Der Einsatz unterschiedlicher Materialien ist hier möglich. Vorzugsweise finden die gleichen Dämmstoffe Anwendung, die auch die Fassade des Hauses vor Wärmeverlusten schützen. Das sind im wesentlichen Mineralwolle und Schaumstoffe. Im zwanzigsten Jahrhundert bestand noch die Möglichkeit, die Zwischenräume mit Sackleinen zu verschließen und Asbestzement in den entstandenen Hohlraum hinein zu blasen. Das verbesserte zwar den Brandschutz, wegen der inzwischen bekannten gesundheitlichen Problematik von Asbest, stellt es heute aber eine Altlast dar. Wird ein solches Dach neu gedeckt, dann gelangt der Asbestzement an die Oberfläche und eine Asbestsanierung steht an.
Dämmung ist zusätzliche Last
Auch wenn Materialien für die Wärmedämmung am Haus ein sehr geringes spezifisches Gewicht besitzen, belastet die Masse der angebrachten Dämmstoffe das Daches zusätzlich. Bevor Sie eine Wärmedämmung anbringen, sollten Sie daher die Statik des Dachs prüfen und berechnen lassen, ob es die Zusatzlast trägt. Das ist auch dann von Bedeutung, wenn Sie eine bestehende Wärmedämmung ersetzen. Die alte Dämmung besitzt möglicherweise eine geringere Stärke oder besteht aus einem anderen Material.
Wärmedämmung verändert den Zugang zum Dach
Einen weiteren Punkt sollten Sie ebenfalls bei der Dämmung des Dachbodens beachten. Er ist zwar nur selten von Bedeutung, kann aber viel Aufwand verursachen, wenn Sie nicht rechtzeitig daran denken. Die Wärmedämmung unter dem Dach verhindert den Zugang zu den Sparren und Dachpfannen. Der Zustand und Holzschutz des Dachwerks ist daher in jedem Fall eine Inspektion wert.
- Wenn Sie Anbauten am Dach geplant haben, zum Beispiel eine Antenne oder Solaranlagen, dann ist es vorteilhaft, wenn Sie diese Arbeiten ausführen, bevor Sie die Wärmedämmung anbringen.
- Dachfenster sind in diesem Zusammenhang ebenfalls interessant. Soll der Dachboden später eventuell ausgebaut werden, müssen gegebenenfalls zusätzliche Fenster eingebaut, oder vorhandene vergrößert werden.
- Aber auch, wenn in absehbarer Zeit eine Sanierung der Dachdeckung ansteht, ist es vorteilhaft, diese vor oder im Zusammenhang mit der Isolierung durchzuführen.
Welche Probleme eine Dämmung in den genannten Zusammenhängen verursacht, hängt stark von der verwendeten Methode ab. Ein Punkt, den Sie vorteilhafterweise bei der Auswahl des Dämmverfahrens berücksichtigen.